Vater: Babywunsch half Amy Winehouse im Kampf gegen Drogen

Die letztes Jahr verstorbene Soul-Sängerin Amy Winehouse soll sich 2008, während einer Heroinsucht-Therapie, ein Baby gewünscht haben.

London (dts Nachrichtenagentur) - Das schreibt ihr Vater Mitch Winehouse in einer Biografie, die der Tageszeitung "Die Welt" exklusiv vorliegt, über seine Tochter. "Das Gespräch ließ in mir die Hoffnung keimen, sie habe endlich einen Grund gefunden, clean zu werden. Dass es für Amy tatsächlich ein Wendepunkt, der Anfang vom Ende ihrer Drogensucht war, ahnte ich damals nicht", erzählt der Vater.

Mitch Winehouse erhebt gleichzeitig schwere Vorwürfe gegen den damaligen Ehemann Blake Fielder-Civil, den er zum Hauptverantwortlichen für die Drogensucht seiner Tochter macht. Es sei eine "turbulente Beziehung" gewesen geprägt von Exzessen, Gefängnis und Seitensprüngen. Auch die Rolle der Medien wird vom Vater der Sängerin kritisiert.

Die britische Presse habe Gerüchte gestreut und die Tragödie seiner Tochter ausgeschlachtet. Als Kind und dann auch später als großer Star habe Winehouse unter Lampenfieber gelitten. "Sie wurde zwar nicht körperlich krank, wie das manchen Künstlern passiert, aber manchmal brauchte sie einen Drink, um auf die Bühne gehen zu können, oder rauchte vielleicht ein bisschen Cannabis".

Im Buch, das Anfang Juli erscheint, erinnert sich der Vater auch an die Geburt seiner Tochter. "Ich meinem ganzen Leben habe ich kein Baby gehört, dass so laut schreien konnte". Auch später in der Schule "suchte sie ständig Aufmerksamkeit. Still sitzen konnte sie nicht". Dafür überzeugten die Aufführungen und später ihr Stimme. Zum Beispiel in Amerika. Auf ihrer US-Tour für das Album "Back To Black" lagen der Sängerin die Hollywood-Stars zu Füßen, erzählt der Vater. Courtney Love kam in die Garderobe, um die Sängerin zu begrüßen, und Hollywood-Star Bruce Willis lud mit "einem etwas wackeligen Kopf" Amy Winehouse zu seiner Geburtstagsparty nach Las Vegas ein. Die Todesumstände der Sängerin bleiben weiterhin ein offenes Kapitel. Ende Januar 2012 wurde die Legitimität der Untersuchungsergebnisse infrage gestellt. Das Gericht teilte mit, dass die Gerichtsmedizinerin, die für die Obduktion zuständig war, gekündigt hatte, nachdem Vorwürfe laut geworden waren, sie sei für den Job nicht qualifiziert gewesen. Die Familie Winehouse wartet nach wie vor auf ein offizielles Untersuchungsergebnis.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.06.2012

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