VdK-Präsidentin Mascher verlangt gezieltere Förderung von Kindern

Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Ulrike Mascher, beklagt eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es kann einfach nicht sein in einem reichen Land, dass es Schulen gibt, wo es durch die Decke regnet. Oder dass nicht jedes Kind ein warmes Mittagessen in der Schule bezahlt bekommt", sagte sie der "Welt am Sonntag". Angesichts solcher Zustände kritisierte sie "einen Spitzensteuersatz, der um zehn Prozent niedriger liegt als zu Zeiten Helmut Kohls."

Eine Wiedereinsetzung der Vermögensteuer wäre deshalb "nicht nur zu Umverteilungszwecken sinnvoll, sondern auch weil die Kommunen Geld brauchen, um zum Beispiel Kinder aus armen Familien besser fördern zu können." Es gehe auch darum, mehr Kindern einen "ordentlichen Schulabschluss" zu ermöglichen. Auch in der Altenpflege nähmen die Probleme zu.

Dass sich Deutschland angeblich "teure Pflege nicht mehr leisten könne" ärgere sie besonders. Um die Pflege innerhalb einer Familie möglich zu machen, müssten Arbeitszeiten anders organisiert werden. "Ich glaube, dass wir uns von den heutigen Arbeitsmodellen verabschieden müssen."

Der Vorschlag, "im Lebensdurchschnitt" nur 32 Stunden in der Woche zu arbeiten "und den Rest der Zeit nutzen für Kinder, für Pflege und für alles andere" gefalle ihr gut. Der VdK beschäftige sich verstärkt mit der Mietpreisentwicklung in größeren Städten. "Am Wohnraum zeigt sich doch die Spaltung der Gesellschaft: In Innenstadtlage werden Wohnungen luxussaniert, während die Leute mit den niedrigen Einkommen immer weiter an die Ränder der Stadt gedrängt werden."

Menschen unterschiedlicher Einkommensklassen würden räumlich immer weiter voneinander getrennt. "Da wundert es nicht, wenn viele Bessergestellte erfolgreich verdrängen, dass es Armut in der Bundesrepublik gibt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.12.2012

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