Ver.di-Chef Bsirske sieht "sehr hohe Handlungsbereitschaft" für Streiks

Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di, Frank Bsirske, sieht in den Betrieben eine "sehr hohe Handlungsbereitschaft", die Lohnforderung von 6,5 Prozent durchzusetzen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Inwieweit die dann in der Form von Streiks zum Tragen kommen muss, wird sich nach dem 1. März zeigen", sagte Bsirske der Tageszeitung "Die Welt" (27. Februar). Am Donnerstag findet die erste Verhandlungsrunde für die rund zwei Millionen Beschäftigten im Öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen statt. Er habe die kommunalen Arbeitgeber und den Bundesinnenminister angeschrieben und ihnen mitgeteilt, dass "wir ein verhandlungsfähiges Angebot zum Auftakt der Verhandlungen am 1. März für nötig halten", sagte der Ver.di-Chef.

"Wie konfliktreich es wird, kann man nach der ersten Verhandlungsrunde präziser einschätzen". Bsirske begründete die Forderung mit einem Nachholbedarf, "weil wir auf einen mehrjährigen Reallohnverlust zurückblicken, und auch weil sich die Schere der Einkommen zwischen Privatwirtschaft und Öffentlichem Dienst immer weiter geöffnet hat", sagte Bsirske. Die Arbeitnehmer könnten sich einen weiteren Reallohnabbau nicht leisten.

"Auf dem Rücken der Beschäftigten wird die Haushaltskonsolidierung nicht funktionieren", sagte Bsirske. Bsirske sieht Lohnerhöhungen auch als ein Gebot "ökonomischer Vernunft". "Wir haben ein starkes Interesse daran, die Eurozone zu stabilisieren. Das heißt für mich, dass wir Impulse für Wachstum brauchen, in Deutschland in Form von Lohnerhöhungen, aber auch in der Form eines Marshallplans für die Länder des Südens", so Bsirske.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.02.2012

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