Verbraucherschützer: Ergo-Versicherung soll nach Vertragspanne nachzahlen

Nach der Panne mit fehlerhaften Lebensversicherungsverträgen bei der Hamburg-Mannheimer verlangen Verbraucherschützer vom Mutterkonzern Ergo eine vollständige Entschädigung der Kunden.

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) - "Die Ergo wird es sich nicht erlauben können, auch nur einen Vertrag nicht rückwirkend zu korrigieren", sagte Thorsten Rudnik, Vorstandsmitglied des Bundes der Versicherten (BdV), der Tageszeitung "Die Welt". "Sie darf das auch nicht aussitzen, indem sie wartet, bis die Kunden sich melden." Ergo hatte den Versicherten bei manchen im Jahr 2005 abgeschlossenen Verträgen höhere Verwaltungskosten berechnet, als in den Vertragsunterlagen angegeben.

Dieser Fehler müsse in vollem Umfang korrigiert werden, betonte Rudnik: "Da gibt es keinen Spielraum, der Antrag, den der Kunde unterschrieben hat, muss gelten." Die Ergo will sich bislang nicht festlegen, ob sie den Kunden die volle Differenz erstattet. In einer Stellungnahme hieß es lediglich, die Kunden hätten "Anspruch auf höhere Leistungen als in der Police enthalten sind".

Auf Anfrage wollte sich ein Konzernsprecher nicht festlegen, ob dies einen vollen Ausgleich zwischen dem angegebenen und dem tatsächlich berechneten Kostensatz bedeuten wird. Verbraucherschützer Rudnik empfiehlt den Kunden, die Angelegenheit im Zweifel durch die Finanzaufsicht BaFin prüfen zu lassen. Die Bonner Behörde untersucht den Vorfall bereits und hat die Ergo nach Informationen der "Welt" um eine Stellungnahme zu der Panne bei der Hamburg-Mannheimer gebeten.

Die Ergo wollte sich dazu nicht äußern.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.06.2011

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