Verbraucherschützer sehen großes Einsparpotential bei Röslers Gesundheitsreform

Nach Ansicht von Verbraucherschützern lassen sich bis zu 15 Milliarden Euro bei der Gesundheitsreform von Philipp Rösler (FDP) einsparen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Gerd Billen, Chefs des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, sagte in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung": "Die allermeisten der Kassenpatienten werden mehr bezahlen müssen. Bei sehr vielen Kassen wird es zu Zusatzbeiträgen kommen. Ein Teil dieser Kostensteigerungen hätte vermieden werden können, hätte sich die Regierung getraut, der Pharmaindustrie und den Apothekern mehr von dem abzuknöpfen, was sie an unserem Gesundheitssystem verdienen."

Für Billen steht angesichts eines Gesamtumsatzes im Gesundheitssystem von rund 160 Milliarden Euro jährlich fest: "Zehn bis 15 Milliarden Euro kann man ohne weiteres bei Medikamenten, in Krankenhäusern und bei Ärzten einsparen. Damit ließen sich die Kassenbeiträge deutlich senken." Gewinner der von Gesundheitsminister Rösler zu verantwortenden Reform sind, nach Ansicht der Verbraucherschützer, die privat Versicherten.

"Ein großer Mangel dieser Reform ist es, das sich privat Versicherte aus der gesellschaftlichen Solidarität herausstehlen können. Sie müssen sich nicht ausreichend an der Solidarfinanzierung unseres Gesundheitssystems beteiligen. Profiteure sind die Jungen und Gesunden, während die Alten, die chronisch Kranken und auch die Ärmeren stärker belastet werden", so Billen.

"Der soziale Ausgleich zwischen den Generationen, zwischen verschiedenen Bevölkerungsschichten und zwischen gesetzlich und privat Versicherten ist ungenügend."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.09.2010

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