Verbraucherschutzministerin Aigner: Deutsche Bank muss reinen Tisch machen

Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner hat die Deutsche Bank aufgefordert, über ihre Rolle im Skandal um Zinsmanipulationen umfassend aufzuklären: "Die Deutsche Bank muss reinen Tisch machen, und zwar schnell. Die Vorwürfe sind schwerwiegend", sagte das Mitglied des Bundeskabinetts dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). "Ich begrüße es deshalb, dass die Aufsichtsbehörde BaFin eine Sonderprüfung eingeleitet hat". Wenn Zinssätze von Banken manipuliert würden, um ihre Handelsgewinne zu steigern, sei das grundsätzlich ein Skandal, sagte Aigner.

"An Interbankenzinssätzen hängen Finanzprodukte mit einem Wert von etlichen Billionen Dollar – auch Sparkonten, Geldmarktfonds und Kredite. Es kann nicht sein, dass am Ende auch die Verbraucher die Rechnung dafür bezahlen sollen, dass einige skrupellose Händler die Zinssätze manipulierten", sagte Aigner. Neben ihr forderten mehrere CDU-Politiker von Deutsche-Bank-Chef Anshu Jain, für Aufklärung zu sorgen: "Es muss vollständig und zügig aufgeklärt werden, inwieweit deutsche Institute an den Zinsmanipulationen beteiligt waren. Hier sehe ich insbesondere auch den Chef der Deutschen Bank in der Verantwortung", sagte Klaus-Peter Flosbach, finanzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Kurt Lauk, Präsident des CDU-Wirtschaftsrats, sieht ebenfalls den Chef der Deutschen Bank in der Pflicht: "Anshu Jain hat beim Wirtschaftstag vor wenigen Wochen versichert, er werde für Transparenz und Aufklärung sorgen. Ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln, dass er das auch tut", sagte Lauk.

Angemessene Zeit sollte man der neuen Führung der Deutschen Bank jedoch schon geben, sagte der CDU-Politiker.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.07.2012

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