Verdi erwartet trotz Finanzkrise keine Entlassungswelle bei Banken

Die Gewerkschaft Verdi rechnet trotz der Finanzkrise nicht mit einer weiteren großen Entlassungswelle bei den Banken in Deutschland.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wenn jetzt nicht eine scharfe Rezession kommt, dann dürfte beim Abbau das Ende der Fahnenstange erreicht sein", sagte Beate Mensch vom Verdi-Bundesvorstand dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). In den vergangenen zehn Jahren seien mehr als 100.000 Stellen in der Branche abgebaut worden. "Wir sind jetzt noch bei 660.000 Beschäftigten - ein unglaublicher Aderlass, der durch die permanente Umstrukturierung vorangetrieben wurde und auf Kosten der Beschäftigten ging", erklärte die Expertin für Finanzdienstleister.

Mit immer weniger Personal solle bei den Kreditinstituten und Versicherern immer mehr gearbeitet werden. Das gehe nicht, ohne die Gesundheit der Beschäftigten und die Qualität der Arbeit zu gefährden. Die Funktionärin nimmt die Bankangestellten gegen pauschalisierende Kritik in Schutz.

Sie seien nicht die Verursacher der Krise. "Sie sind Teil des Geschehens, manchmal auch Opfer – und im Innern der Institute sind sie auch Geschlagene. Sie werden öffentlich beschimpft und in den Banken mit Vertriebsvorgaben unter Druck gesetzt", sagte Mensch.

Die Beratertätigkeit der Beschäftigten in den Banken müsse wieder wichtiger werden anstatt "auf Teufel komm raus" Finanzprodukte verkaufen zu müssen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.11.2011

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