Verdi-Chef Bsirske droht Diakonie für 2013 mit Streik

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will den Druck auf die kirchlichen Arbeitgeber erhöhen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Gewerkschaftschef Frank Bsirske kündigte im Gespräch mit der "Rheinischen Post" an, bei denjenigen Trägern zum Arbeitskampf aufzurufen, die sich nicht auf Tarifverhandlungen mit Verdi einlassen wollen: "Dort werden wir 2013 Druck mit Streiks machen. Vorausgesetzt, die Beschäftigten wollen das und organisieren sich." Im November hatte das Bundesarbeitsgericht den Gewerkschaften Streiks unter Bedingungen bei kirchlichen Arbeitgebern gestattet.

"Dank des Urteils verzeichnen wir einen deutlichen Mitgliederbeitritt bei der Diakonie. Das ist ein gutes und richtiges Zeichen", sagte Bsirske. Er gehe davon aus, dass Verdi bei vielen diakonischen Einrichtungen Tarifverhandlungen aufnehmen werde.

"Besser noch wäre, wenn wir einen Tarifvertrag Soziales für die gesamte Branche hinbekämen, der für allgemeinverbindlich erklärt werden könnte. Dann wäre automatisch Schluss mit der Lohndrückerei im sozialen Sektor." Der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Nikolaus Schneider, räumte im Gespräch mit der "Rheinischen Post" ein, dass Beschäftigte in einigen Fällen benachteiligt würden.

"Es gibt leider in einigen wenigen diakonischen Einrichtungen Missstände, die wir aufklären müssen. Wahr ist aber auch: Wir stehen besser da als der Rest des Sozialmarkts", sagte Präses Schneider. Im Normalfall bezahlten die Betriebe der Diakonie angemessen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.12.2012

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