Verena Becker schweigt zum Auftakt von RAF-Prozess

In Stuttgart-Stammheim hat am Donnerstag der wahrscheinlich letzte große Prozess gegen die Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF) begonnen.

Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) - Die Bundesanwaltschaft wirft der Anklagten Verena Becker vor, an der Ermordung von Generalbundesanwalt Siegfried Buback und seinen zwei Begleitern am 7. April 1977 in Karlsruhe beteiligt gewesen zu sein. Die 58-jährige Becker habe laut Anklage "aus niederen Beweggründen und heimtückisch drei Menschen getötet". Die Bundesanwaltschaft geht jedoch nicht davon aus, dass Becker selbst auf dem Motorrad saß, von dem aus Buback erschossen wurde.

Die 58-Jährige habe laut Anklage vielmehr maßgeblich an der Entscheidung mitgewirkt, "einen Anschlag auf Generalbundesanwalt Buback zu begehen" sowie "an der Planung und Vorbereitung dieses Mordanschlags sowie an der Verbreitung der Selbstbezichtigungsschreiben" mitgewirkt. Becker machte zum Prozessauftakt lediglich einige Angaben zur Person, wollte sich laut Verteidiger Walter Venedey jedoch weder zur Person noch zur Sache äußern. Der Prozess begann aufgrund des großen Besucherandrangs erst mit einstündiger Verspätung.

Als Nebenkläger tritt Michael Buback, Sohn des ermordeten Generalbundesanwaltes, auf. Für den Prozess sind zunächst 17 Verhandlungstage angesetzt, die Richter gehen jedoch von weiteren Terminen aus.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.09.2010

Zur Startseite