Verfassungsschutzämter wurden offenbar um Informationen zu möglichem rechtsextremen Milieu gebeten

Beamte der Ermittlungsgruppe "Bosporus" haben offenbar im Zusammenhang mit der Mordserie der NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) bereits vor Jahren alle deutschen Verfassungsschutzämter gezielt um Informationen über auffällige Personen aus dem rechtsextremen Milieu gebeten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das sagte einer der leitenden Mitarbeiter der Ermittlungsgruppe, Uwe Jornitz aus dem Polizeipräsidium Mittelfranken, gegenüber der ARD. "Wir haben natürlich die entsprechenden Fachdienststellen abgefragt, um Auskünfte über auffällige Personen zu erlangen, die dann auch von uns überprüft wurden", so Jornitz wörtlich. Grundlage war demnach eine Analyse eines Profilers aus dem Polizeipräsidium München im Jahr 2006. Der ehemalige Leiter der Münchner Mordkommission, Josef Wilfling, bestätigte diese Informationen der ARD-Politmagazine. In einem Exklusiv-Interview erklärte Wilfling, die Münchner Profiler hätten "eine Analyse erstellt und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass auch ein rechtsradikaler Hintergrund wahrscheinlich ist. Eigentlich waren die auch sehr überzeugt davon, dass es ein rechtsradikaler Hintergrund sein müsste."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.11.2011

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