Verhofstadt mahnt EU-Entscheidung zu Frankreichs Defizit-Aufschub an

In der Debatte um die Einhaltung der Maastricht-Kriterien durch Frankreich hat der frühere belgische Regierungschef, Guy Verhofstadt, eine rasche Entscheidung der EU-Kommission angemahnt.

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - "Das muss die EU-Kommission bewerten, und das hat ihr Präsident Barroso bisher versäumt", sagte Verhofstadt der "Berliner Zeitung" (Donnerstagsausgabe). Dem kriselnden Frankreich war von der EU zugestanden worden, das Defizit-Kriterium von 3,0 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung in diesem Jahr zu überschreiten. Frankreichs Präsident Francois Hollande hatte zuletzt aber angedeutet, dass sein Land mehr Zeit brauchen könnte, um die Maastricht-Zielen einzuhalten.

"Entscheidend ist, wie tiefgreifend sind die Reformen, die die neue französische Regierung anpacken will und wann will sie zu den Defizitkriterien zurückkehren", stellte Verhofstadt in dem Interview klar. Verhofstadt war von 1999 bis 2008 belgischer Premierminister, seit 2009 ist er Fraktionschef der Liberalen im Europaparlament und Spitzenkandidat seiner Partei für die Europawahlen im Mai.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.04.2014

Zur Startseite