Verkehrsausschuss-Chef äußert Kritik an Arbeitsweise von BER-Chef Mehdorn

Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, Toni Hofreiter (Grüne), hat scharfe Kritik an der Arbeitsweise des Chefs des Hauptstadtflughafens BER, Hartmut Mehdorn, geäußert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Mehdorns Arbeitsweise scheine bislang "eher aktionistisch" zu sein, sagte der Grünen-Politiker "Handelsblatt-Online". "Seine Arbeitsbilanz ist enttäuschend: unausgegorene politische Forderungen, Ärger in der Personalpolitik, Wirbel in der Flughafengesellschaft, Unmut bei Lärmbetroffenen. Erkennbare Erfolge: Fehlanzeige."

Der SPD-Schattenminister für Bauen und Verkehr, Florian Pronold, warnte angesichts der Differenzen über den Kurs des neuen Hauptstadtflughafens BER zwischen Airportchef Mehdorn und Technikchef Horst Amann vor den Folgen für die Umsetzung des Projekts. Zwar käme es bei der Realisierung von Großprojekten auch zu Meinungsverschiedenheiten. "Sie dürfen den Baufortschritt aber nicht behindern", sagte Pronold "Handelsblatt-Online".

"Der Aufsichtsrat ist sicher der beste Ort, entsprechende Differenzen mit Betroffenen und Gesellschaftern zu klären." Auch der Vorsitzende des Flughafen-Untersuchungsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus, Martin Delius (Piratenpartei), sieht den Aufsichtsrat am Zug. Mehdorn trete seit seiner Berufung zum Flughafenchef als ein Mann auf, der um jeden Preis seinen Kopf durchsetzen wolle.

Als Hauptverantwortlicher sei er auch für das "reibungslose Funktionieren der Chefetage der Flughafengesellschaft" verantwortlich. "Wenn er bis jetzt nicht in der Lage war, eventuelle Differenzen zwischen Horst Amann und ihm zu klären, muss der Aufsichtsrat einschreiten", sagte Delius "Handelsblatt-Online". "Es kann nicht sein, dass die Fertigstellung des BER nun auch noch von persönlichen Befindlichkeiten gefährdet wird", sagte Delius weiter.

"Ich erwarte, dass der Aufsichtsrat hier schlichtet und Horst Amann auch in die aktuellen Pläne Mehdorns eingebunden wird." Amann sei bisher als "besonnener Planer und Manager" aufgetreten. Mehdorn habe dagegen bisher durch "überraschende und wenig nachvollziehbare Vorschläge" zum Flughafen von sich reden gemacht. "Beide sollten in der Lage sein eine gemeinsame Arbeitsgrundlage auf einer professionellen Ebene zu finden", sagte der Piratenpartei-Politiker. "Sollte das nicht gelingen, ist das ein schwerer Rückschlag für Hartmut Mehdorn als Vorstandsvorsitzender der Flughafengesellschaft."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.06.2013

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