Verteidigerin: Beate Z. wird im Prozess schweigen

Beate Z. wird auch im NSU-Prozess weiterhin zu den Tatvorwürfen schweigen.

München (dts Nachrichtenagentur) - Das bestätigte ihre Verteidigerin Anja Sturm am Montag in der ARD-Sendung "Hart aber fair" im Gespräch mit Frank Plasberg: "Frau Z. hat sich entsprechend in enger Abstimmung mit uns entschieden, sich nicht zu den Vorwürfen zu äußern." Sturm äußerte zwar Verständnis dafür, dass die Angehörigen der Opfer auf eine Aussage von Frau Z. hoffen. "Natürlich verstehen wir das als Menschen", sagte sie.

Es sei aber ein Problem jedes Strafprozesses, dass diese "nur ein Stück weit aufklären" könnten und die Opfer nicht immer alles erfahren könnten, was sie gerne erfahren möchten. Die Mordanklage gegen Z. fußt nach Aussage von Sturm lediglich auf Mutmaßungen: "Es ist eine Maximalanklage, die wirklich in weiten Teilen, insbesondere was die mittäterschaftlichen Tatvorwürfe betrifft, auf Vermutungen der Generalbundesanwaltschaft basiert", sagte Sturm in der Sendung. Ihr Ziel als Verteidigerin sei es, dass die Angeklagte ein faires Verfahren bekomme - "in der Hoffnung, dass am Ende dann auch das richtige Urteil dabei herauskommt."

Das Oberlandesgericht München hat am Montag eine Verschiebung des NSU-Prozesses um drei Wochen bekannt gegeben. Verteidigerin Sturm begrüßte die Entscheidung: Hätte das Oberlandesgericht unter den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts den Prozess wie geplant am Mittwoch eröffnet, hätte die Verteidigung einen Antrag auf Aussetzung des Verfahrens erwogen. "Wir hätten in jedem Fall den neuen Vorgang genau überprüft und - soweit uns dazu jetzt die Zeit gefehlt hätte - hätten wir dementsprechend die Aussetzung beantragen müssen", sagte Sturm.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.04.2013

Zur Startseite