Verteidigungsminister alarmiert wegen linksautonomer Angriffen auf Bundeswehr

Die Bundeswehr sieht sich immer neuen Angriffen radikaler Antimilitaristen ausgesetzt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nach Informationen der "Welt am Sonntag" hat es seit 2010 mehr als 30 Gewaltanschläge mit einem größeren, zum Teil millionenschweren Sachschaden gegeben. "Ich finde es unerhört und skandalös, dass es solche Anschläge gegen die Bundeswehr gibt", sagte Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) der Zeitung. Zuletzt waren in Havelberg (Sachsen-Anhalt) mindestens 16 Fahrzeuge und eine Großgarage in Brand gesetzt worden.

De Maizière empörte sich darüber, dass die jüngste Attacke ausgerechnet in Sachsen-Anhalt stattgefunden habe, das am meisten unter der Flut gelitten habe. Die Soldaten hätten mit "überragendem Einsatz dieses Land geschützt". De Maizière geht auch in Havelberg von einem "linksautonomen Tatmuster" aus.

"Einige wenige glauben, sie könnten den Eindruck erwecken, als stünde eine Mehrheit der Bevölkerung der Bundeswehr und ihren Soldaten ablehnend gegenüber", sagte er. So einer Wirkung müsse man von Anfang an entgegentreten, "am besten durch Solidarität vor Ort". "Wir beobachten, dass es wieder einen harten Kern militanter Bundeswehrgegner gibt", sagte ein ranghoher Mitarbeiter des Bundesverteidigungsministeriums der "Welt am Sonntag".

Ulrich Kirsch, Vorsitzender des Deutschen Bundeswehrverbands forderte "erhöhte Wachsamkeit". Und Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen erklärte der "Welt am Sonntag", er betrachte "diese Entwicklung mit großer Sorge". Das Thema "Antimilitarismus? spiele im gewaltbereiten Linksextremismus eine große Rolle. "Zielgerichtete Kampagnen mobilisieren den angeblichen "Antimilitaristischen Widerstand", sagte Maaßen. Die Bundeswehr-Hasser greifen inzwischen auch Lieferanten und Kooperationspartner der Armee an, beispielsweise Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall oder Speditionsunternehmen wie DHL, einer Tochter der Deutschen Post und die Deutsche Bahn. Die Zahl der Anschläge wollten die Unternehmen nicht offenlegen. Auch Personen kamen dabei zum Teil zu Schaden. Nur selten konnten die Urheber gefasst werden. Wie die "Welt am Sonntag" berichtet, ist die gewalttätige Anti-Armee-Szene zersplittert, hat aber für ihren Feldzug gegen die Bundeswehr das gemeinsame Motto "Markieren. Blockieren. Sabotieren." gefunden. Ihre Ideologie pflegen sie in verschiedenen Blogs, Auch international organisieren sich die Armeegegner zusehends: Seit einigen Monaten lassen sie ihre Aktionen gegen Soldaten und deren Ausrüstung unter dem Slogan "War starts here" laufen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.08.2013

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