Verteidigungspolitiker fürchten Auswirkungen der Ukraine-Krise auf Afghanistan-Abzug

In Berlin mehren sich die Sorgen, dass der Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan durch die Krise in der Ukraine ins Stocken geraten könnte.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Bundesregierung muss sicherstellen, dass kein Erpressungspotential entstehen kann", sagte der Grünen-Haushaltspolitiker Tobias Lindner dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". Er verwies auf den "Salis-Vertrag", über den bisher ein Großteil des Abzugs mit einer Firma mit russischer Beteiligung organisiert wird. "Durch Salis befinden wir uns in einer Abhängigkeitssituation", sagte Lindner.

SPD-Verteidigungspolitiker Hans-Peter Bartels mahnte, die Bundesregierung müsse "auf die Einhaltung der Verträge bestehen". In einer internen Sitzung im Verteidigungsministerium vor Ostern sagte der Generalinspekteur, er habe die Situation im Auge. Bisher wurden mehr als hundert Flüge mit der Firma abgewickelt, bei denen mehr als tausend Container mit Kriegsmaterial aus Afghanistan zurück nach Deutschland gebracht wurden.

Auch ansonsten ist die Bundeswehr bisher abhängig von der Kooperation mit Russland. Auf den alternativen Landrouten wurden bisher über 400 Container nach Deutschland gebracht.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.04.2014

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