Verteidigungspolitiker lehnen neuen Kampfeinsatz in Afghanistan ab

Der Vorschlag von Ex-Generalinspekteur Harald Kujat, eine neue Afghanistan-Mission mit Kampfeinheiten zur Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte an den Hindukusch zu schicken, stößt in der Politik auf eine breite Front der Ablehnung.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Roderich Kiesewetter, CDU-Verteidigungspolitiker, nannte Kujats Äußerungen "nicht sonderlich hilfreich": "Wir sollten uns auf keinen Fall auf solche Gedankenspiele einlassen", sagte Kiesewetter dem "Tagesspiegel" (Dienstagsausgabe). "Das hieße, sich auf die Provokationen von IS und Taliban einzulassen." Wichtiger wäre es, "dass wir die Ausbildungsmission verlängern und stärken".

Auch SPD-Politiker Lars Klingbeil steht einem neuen Kampfeinsatz skeptisch gegenüber. "Hauptziel muss bleiben, dass die Afghanen selbst für Stabilität im Land sorgen." Für die Ausbildung der afghanischen Kräfte sollte das bestehende Bundeswehrmandat verlängert werden, "ohne es im Auftrag zu verändern".

Sein Parteikollege Rainer Arnold sagte mit Blick auf die Eroberung der nordafghanischen Stadt Kundus durch die Taliban Anfang vergangener Woche: "Der Glaube, wenn wir mit Kampftruppen in Masar-i-Sharif gewesen wären, dann wäre das nicht passiert, ist doch ein Irrglaube."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.10.2015

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