Verunglückte Gorch-Fock-Kadettin klagte vor tödlichem Sturz mehrfach über Erschöpfung

Die Offiziersanwärterin, die im November auf der Gorch Fock verunglückte, hat vor ihrem tödlichen Sturz mehrfach über Erschöpfungssymptome geklagt.

Kiel (dts Nachrichtenagentur) - Das geht dem Nachrichtenmagazin "Focus" zufolge aus dem Abschlussbericht der Staatsanwaltschaft Kiel hervor. Laut Zeugen erzählte die Kadettin ihren Kameraden vor dem siebten und letzten Aufentern in die Takelage, ihre Arme seien "schwer" geworden. Sie habe "Krämpfe in den Armen" und sei "ganz schön K.O."

Laut Bericht empfahlen Kameraden der 25-Jährigen vor dem letzten Aufentern, "Bescheid zu sagen, dass sie nicht mehr kann". Die Offiziersanwärterin aber habe den Rat nicht befolgt. Der Soldatin sei es in den letzten beiden Runden nicht mehr gelungen, "ohne Hilfestellung aufzuentern".

Bereits nach den ersten beiden Runden am Morgen hatte die 25-Jährige einem Ausbilder geklagt, sie habe "Angst, da hochzugehen". Der Ausbilder empfahl darauf hin: "Ruhig machen". Beim siebten Abentern fiel die Kadettin aus 27 Metern Höhe auf das Deck und erlitt tödliche Verletzungen.

Die Staatsanwälte stellten das Todesermittlungsverfahren jüngst ein. Eine "mögliche ursächliche Erschöpfung" der Soldatin sei für die Ausbilder "nicht erkennbar" gewesen. Zugleich rügten die Ermittler die mangelnde Kommunikation unter den Ausbildern an Bord.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.06.2011

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