Vizepräsident der Welthungerhilfe fordert Eingreifen der UN in Somalia

Der Vizepräsident der Welthungerhilfe und frühere UN-Umweltdirektor, Klaus Töpfer, hat ein Eingreifen der Vereinten Nationen gefordert, um die Hungersnot in Somalia zu bekämpfen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Töpfer schrieb in einem Gastbeitrag für "Bild am Sonntag": "Auf dem Rücken verhungernder Menschen werden Stammesfehden ausgetragen, dazu kommt der islamische Fundamentalismus der al-Shabab-Miliz. Dem darf die Weltgemeinschaft nicht länger zusehen. Wo bleibt die schnelle Einsatztruppe der UN?" Die Souveränität der Staaten sei zu Recht völkerrechtlich ein hohes Gut, aber so Töpfer: "Wenn dadurch Menschen verhungern, muss eingegriffen werden. Dort endet nationale Souveränität." Zugleich appellierte Töpfer an die Bundesregierung sowie die Regierungen der betroffenen Länder, den Menschen in Somalia zu helfen: "Schluss mit den sinnlosen Streitigkeiten in Kenia, in Äthiopien, vor allem in Somalia. Dafür muss die UN sorgen. Und die Bundesregierung muss dafür rücksichtslos eintreten. ‚Unser tägliches Brot gib uns heute‘ darf am Horn von Afrika nicht länger eine vergebliche Bitte bleiben." Töpfer fügte hinzu: "Somalia ist ein gescheitertes Land ohne funktionierende Regierung. Spielball von Konflikten sind die Menschen dort. Jahrelange grausame Bürgerkriege in der Region haben Felder und Dörfer vernichtet. Wir müssen helfen! Wer jetzt nicht hilft, muss Tote betrauern - noch mehr Tote."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.07.2011

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