Volker Bouffier: "Integration der Einwanderer ist schwierig"

Der neue hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat den Umgang der politischen Klasse mit dem als Bundesbankvorstand ausscheidenden Thilo Sarrazin kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Natürlich ist die Integration der Einwanderer schwierig", sagte Bouffier in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus". Die Fragen, die Sarrazin aufgeworfen habe, dürften nicht totgeschwiegen werden. Auch wenn er mit etlichen Begriffen und Thesen Sarrazins nicht einverstanden sei, habe er "die Sorge, dass hier ein Thema durch ein Übermaß an politischer Korrektheit entsorgt werden könnte".

Grundsätzlich, so Bouffier, beförderten "Berufsverbote" nicht gerade eine öffentliche Debatte. Er mahnte die Migranten, die deutsche Gesellschaft anzunehmen. "Wer sich als Fremder verhält, wird auch fremd bleiben."

Er hoffe, "dass sich in Deutschland ein liberaler Islam etablieren kann, der das Spannungsverhältnis zwischen modernem Staat und Religion lockert", sagte Bouffier. Es sei sinnvoll, "wenn die Prediger für die Moscheen in naher Zukunft aus Deutschland kämen und Deutsch sprächen". Bouffier fordere die muslimischen Gemeinden auf, sich gegenüber der Nachbarschaft zu öffnen, um den Streit um Moscheeneubauten zu entschärfen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.09.2010

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