Von Boetticher reflektiert über Leben nach der Politik

Der zurückgetretene CDU-Politiker Christian von Boetticher wird am Montag seine schleswig-holsteinische Heimat für längere Zeit verlassen.

Kiel (dts Nachrichtenagentur) - "Ich nehme mir die Zeit um mein Leben neu zu sortieren und über meine Zukunft nachzudenken. Es gibt für mich auch ein Leben nach der Politik", sagte der 40-Jährige gegenüber der "Bild am Sonntag". Er könne sich vorstellen, als Anwalt zu arbeiten, in die Wirtschaft zu wechseln oder in die USA zu gehen.

Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen. Kritisch äußerte sich von Boetticher über seine Parteifreunde: "Ich habe ein großes Maß an Illoyalität erlebt und bin mit Blick auf die eigene Partei schwer enttäuscht." Zu seinem langjährigen Mentor, dem Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen, sagte von Boetticher: "Der hat leider den Eindruck erweckt, ich sei ein politischer Autist, weil ich nicht begriffen hätte, dass meine Zeit als Spitzenkandidat abgelaufen war. Dabei habe ich die Sacher selber in die Hand genommen und rechtzeitig die richtigen Konsequenzen gezogen." Für Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende Angela Merkel fand von Boetticher positive Worte. Diese habe sich nach seinem Rücktritt bei ihm gemeldet, bestätigte der ehemalige schleswig-holsteinische Landes- und Fraktionsvorsitzende gegenüber der Zeitung: "Die Bundeskanzlerin hat inzwischen mit mir telefoniert. Das habe ich als große Geste empfunden." Von Boetticher war vor einer Woche als Spitzenkandidat sowie vom Landes- und Fraktionsvorsitz der CDU Schleswig Holstein zurück getreten, nachdem seine bereits beendete Beziehung zu einer 16-Jährigen bekannt geworden war.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.08.2011

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