Von der Leyen: Europa soll deutsches Berufsbildungssystem zum Vorbild nehmen

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sieht das deutsche duale System angesichts der hohen Jugendarbeitslosigkeit in ganz Europa als Vorbild.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Viele Länder haben in den vergangenen Monaten nach unseren Erfahrungen gefragt, und das duale System könnte zur Blaupause für andere Länder werden", sagte von der Leyen der "Welt". "Wir haben in Deutschland gelernt, dass es Strukturreformen mit gezielten Investitionen braucht und einen Ausbildungspakt, bei dem Politik, Gewerkschaften und Arbeitgeber ein gemeinsames Ziel haben. Der Staat sorgt für die Berufsschulen, die Unternehmen ermöglichen die Praxiserfahrung im Betrieb, und die Gewerkschaften justieren die Einstiegsschwellen in den ersten Job so, dass junge Menschen Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen", sagte die Ministerin.

Gemeinsam mit den Sozialpartnern bringe die Bundesregierung die guten nationalen Erfahrungen und das Know-how in den G-20-Prozess und die europäische Zusammenarbeit ein. "Es ist schlimm, wenn eine ganze Generation junger Menschen um ihre Perspektive gebracht wird. Deswegen begrüße ich, dass der Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit jetzt auf höchster europäischer Ebene besprochen wird", sagte von der Leyen.

Kommissionspräsident José Manuel Barroso will auf dem Wachstumsgipfel am Mittwoch in Brüssel einen Bericht zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit vorlegen. Die Internationale Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO) hatte am Dienstag davor gewarnt, dass in Europa eine "verlorene Generation" heranwachse. Der Studie zufolge war die Zunahme der Arbeitslosenquote bei den 15- bis 24-Jährigen in der EU und den anderen entwickelten Industrieländern zwischen 2008 und 2011 um 26,5 Prozent weltweit am stärksten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.05.2012

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