Von der Leyen dringt auf Rentenreform

Arbeitsministerin Ursula von der Leyen plant einen neuen Anlauf zur Reform des Rentensystems.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir müssen sicherstellen, dass diejenigen, die jahrzehntelang in die Rentenkasse einzahlen und zusätzlich vorsorgen, künftig noch eine Rente haben, von der sie leben können", sagte die stellvertretende CDU-Vorsitzende der "Welt am Sonntag". "Es ist nicht gerecht, dass Menschen, die ein Arbeitsleben lang alles richtig gemacht haben, am Ende ebenso zum Sozialamt müssen wie jemand, der nie die Rentenkasse eingezahlt hat." Auf die Frage, ob sie ihren umstrittenen Vorschlag einer Zuschussrente noch durchsetzen wolle, antwortete von der Leyen: "Absolut."

Die Rente dürfe "nicht nach unten ausbluten". Wenn Beiträge an die Rentenversicherung für Geringverdiener absehbar nicht mehr zu einer eigenen Rente führten, "dann zahlen die irgendwann nicht mehr ein", so die Arbeitsministerin. "Genau das will ich verhindern."

Wer 40 Jahre versichert sei und privat vorgesorgt habe, solle einen Zuschuss zur Rente auf 850 Euro erhalten. Die Ministerin bekräftigte ihre Absicht, eine Kombirente einzuführen, um die Verlängerung der Lebensarbeitszeit abzufedern. "Die Rolle rückwärts bei der Rente mit 67, wie sie die Sozialdemokraten teilweise fordern, wird es mit uns nicht geben. Aber an einem Punkt müssen wir tatsächlich arbeiten: Wenn jemand mit 63 vorzeitig in Rente geht und Abschläge hinnimmt, ist das Rentenrecht ganz starr, was die Hinzuverdienstgrenzen angeht", sagte sie. "Bei einem Job, der über 450 Euro hinausgeht, wird sofort die Rente gekürzt. Das ist absurd. Menschen wollen fließende Übergänge mit Teilrente und Teilzeit. Das wollen wir in einer Kombirente auch ermöglichen." Die Kombirente solle ein flexibleres Arbeiten in den letzten Jahren des Berufslebens ermöglichen, so von der Leyen. "Wer vorzeitig in Rente gehen will, kann das wie bisher mit Abschlägen tun, aber daneben großzügiger als bisher hinzuverdienen und auch seine Abschläge schmälern." Rente und Lohn könnten stufenlos miteinander gemixt werden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.09.2013

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