Von der Leyen für Einführung weiterer Mindestlöhne

Wenige Wochen vor der Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für Bewerber aus den östlichen EU-Staaten hat sich Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) für eine Einführung weiterer Mindestlöhne ausgesprochen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich bin der Meinung, dass wir noch in einigen weiteren Branchen Mindestlöhne brauchen", sagte von der Leyen der Chemnitzer "Freien Presse" (Montagausgabe). Die Ministerin geht davon aus, dass es dabei - anders als in der Vergangenheit - keinen Widerstand mehr vom Koalitionspartner FDP gibt. Erfreulich sei auch, dass beim Koalitionspartner nun "starke Kräfte da sind, die auch das soziale Profil der Liberalen verbreitern möchten", betonte von der Leyen in Bezug auf den designierten FDP-Chef Philipp Rösler.

Mit Blick auf die europäische Arbeitnehmerfreizügigkeit, die zum 1. Mai in Kraft tritt, sprach sich von der Leyen für Mindestlöhne in Wirtschaftszweigen mit geringem tariflichen Organisationsgrad aus. Hier könne der Staat im Falle von sozialen Verwerfungen selbst aktiv werden und per Gesetz eine Lohnuntergrenze festlegen. Eine einheitliche gesetzliche Regelung lehnte von der Leyen erneut ab.

Sie sei "eine Verfechterin der Branchenmindestlöhne". Ab Mai ist zunächst die Einführung eines Mindestlohns in der Leiharbeit vorgesehen. Dieser werde aber erst mehrere Wochen nach Inkrafttreten der Arbeitnehmerfreizügigkeit wirksam, so die Ministerin.

Es werde eine Übergangszeit von vier bis sechs Wochen geben. Dies hänge mit einigen rechtlichen Regularien und Fristen zusammen. In dieser Zeit gelten laut von der Leyen die Tarifverträge für die Zeitarbeit beziehungsweise das Lohnniveau der Stammbelegschaft.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.04.2011

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