Von der Leyen schließt Rückkehr zur Wehrpflicht aus

Trotz der wachsenden Sorge der Bundesbürger vor den Folgen der Ukraine-Krise schließt Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) eine Rückkehr zur Wehrpflicht aus.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Nein, wir werden die Wehrpflicht nicht wieder einsetzen", sagte die Ministerin in einem Interview des Nachrichtenmagazins "Focus". "Mir sind motivierte Soldaten, die freiwillig kommen, viel lieber als Soldaten, die nur kamen, weil sie mussten." Von der Leyen wies Befürchtungen zurück, die Bundeswehr verliere auch wegen der zunehmenden militärischen Konflikte weltweit an Attraktivität.

Zwar befinden sich die deutschen Streitkräfte derzeit weltweit in 14 Einsätzen. Doch "die Zahl der freiwilligen Bewerbungen ist hoch", versicherte sie. Offen zeigte sich von der Leyen für die Anschaffung von bewaffneten Drohnen.

"Ich will für bestmöglichen Schutz sorgen", sagte sie "Focus". "Wir dürfen nicht dazu tendieren, die Anforderungen und auch die Gefahren zu verharmlosen, denen unsere Soldatinnen und Soldaten im Einsatz ausgesetzt sind." Die Frage, ob die Bundeswehr neben Aufklärungsdrohnen auch über bewaffnete Drohnen verfügen sollte, werde im Sommer mit dem Parlament diskutiert.

Von der Leyen wies darauf hin, es gehe darum, ob sich die Soldaten in Einsätzen mittels Drohnen besser zu schützen vermögen. Den massenhaften Einsatz von Drohnen als gezieltes Tötungsinstrument lehnt die Verteidigungsministerin ab. "Das Vorgehen der USA hat viel Schaden angerichtet und berechtigte Kritik ausgelöst", sagte von der Leyen.

"All dies ist aber von den Einsätzen der Bundeswehr klar zu trennen." Die Ministerin bestätigte Berichte, wonach ein Großteil der US-Drohneneinsätze vom US-Luftwaffenstandort im deutschen Ramstein aus gesteuert werden. Man werde der Sache nachgehen, bekräftigte von der Leyen im "Focus"-Interview. "Die Bundesregierung ist mit den Amerikanern auch darüber im Gespräch."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.04.2014

Zur Startseite