Von der Leyen treibt Frauenquote voran

Im Streit über eine Frauenquote für Spitzenpositionen bei großen Aktiengesellschaften hat Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) die Messlatte hoch gesetzt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Zwar habe sie "Respekt vor den Anstrengungen der Personalvorstände, unterhalb der obersten Chefetagen talentierte Frauen in Führung zu bringen", sagte von der Leyen dem "Handelsblatt". "Aber der Lackmustest wird sein, ob die Konzerne bereit sind, sich für die Besetzung von Vorstands- und Aufsichtsratsmandaten mit Frauen ganz konkrete Ziele mit ganz konkretem Zeitplan zu setzen." Sie bleibe "überzeugt, dass an der Frauenquote kein Weg vorbeiführt und dass sie über kurz oder lang kommen wird", sagte die Ministerin.

Die Personalvorstände der im Aktienindex Dax gelisteten Unternehmen wollen der Bundesregierung am kommenden Montag ihre neuen Konzepte für einen höheren Anteil von Frauen in Führungspositionen präsentieren. Insbesondere im Hinblick auf die Besetzung von Vorstands- und Aufsichtratsmandaten mit Frauen bezweifelt von der Leyen jedoch, dass die Konzepte ausreichen werden. Neben konkreten Zielmarken und Zeitplänen müssten die Unternehmen auch beantworten, "was sie denn tun wollen, wenn sie diese Ziele wieder verfehlen", sagte sie.

Wo Versprechen nicht eingehalten würden, "kann ein Rahmen Chancen eröffnen", warb die Ministerin für ein Gesetz. Von der Leyen wertete ihr Engagement für die Frauenquote als Beitrag zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts: "Es ist ein fatales Signal, wenn sich immer wieder der Eindruck verfestigt, dass qualifizierte Frauen hierzulande an der gläsernen Decke grundlos scheitern – in einem Land das dringend mehr Fach- und Spitzenkräfte braucht." Doch immerhin gebe es bereits Fortschritte: Seit sie zusammen mit ihrer Kabinettskollegin, Familienministerin Kristina Schröder (CDU), das Thema Frauenquote "bewege", sei "endlich Fahrt in die Sache gekommen", sagte von der Leyen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.10.2011

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