Von der Leyen verteidigt Röttgens Entlassung

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gegen Vorwürfe wegen der Entlassung von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) verteidigt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Für eine Kanzlerin darf es am Ende nur darauf ankommen, was das Beste für das Land ist. Wenn die Bundeskanzlerin kein Vertrauen mehr hat, dass ihr zuständiger Minister ein vitales Projekt wie die Energiewende noch managen kann, dann muss sie so handeln", sagte von der Leyen dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Das ist kein Nebenthema, Wachstum und Wohlstand einer Industrienation hängen davon ab", fügte von der Leyen hinzu.

Allerdings tue ihr die Entscheidung "menschlich und persönlich leid", so die Ministerin. "Das wird Angela Merkel auch nicht anders gehen." Von der Leyen, die auch stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende ist, will den Bundestagswahlkampf der CDU 2013 voll auf die Person Merkels zuschneiden.

"In anderthalb Jahren wird es nur um eines gehen: Trauen die Menschen Angela Merkel und ihrer Regierung zu, sie weiter gut durch die Euro-Krise zu führen? Die Menschen sehen jeden Abend in der ,Tagesschau‘, wie schwer sich andere Länder tun. Sie wissen genau, was sie an ihrer Kanzlerin haben." Trotz des Wiedererstarkens der FDP empfiehlt von der Leyen der CDU, ohne Koalitionsaussage in die Bundestagswahl zu ziehen.

"Ich sehe nach wie vor eine Machtoption mit der FDP. Die Totenglöckchen für die Liberalen haben etwas zur früh gebimmelt." Jedoch würden Union und FDP am Ende als zwei unterschiedliche Parteien zur Wahl stehen, so von der Leyen.

"Ich persönlich würde auch keine Koalitionsaussage treffen", sagte die stellvertretende CDU-Chefin.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.05.2012

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