Vorstoß für Öffnung der Privaten Krankenversicherung empört die CSU

Die Forderung des gesundheitspolitischen Sprechers der Unionsfraktion Jens Spahn (CDU), die private Krankenvollversicherung für alle Bürger zu öffnen, hat Befremden beim PKV-Verband und helle Empörung in der Union ausgelöst.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - CSU-Gesundheitsexperte Max Straubinger sprach im Gespräch mit dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe) von einem "Stück aus dem Tollhaus", das Spahn völlig unabgestimmt zur Aufführung bringe. "Die CSU wird niemals zulassen, dass das einzige Krankenversicherungssystem, das ohne Zuschüsse auskommt, ausgehungert wird", sagte Straubinger. Der Chefn des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV) Volker Leienbach warf Spahn vor, "unser gut funktionierendes Gesundheitssystem" infrage zu stellen.

"Dessen gute Versorgung kann nur mit Hilfe des stabilen Finanzbeitrags der PKV gesichert werden." Derzeit können nur Beamte, Selbstständige und Besserverdiener in die PKV. Die SPD hatte in der Großen Koalition versucht, das zu ändern, war aber an der Union gescheitert. Nun kündigte Spahn gegenüber der "Welt" an, die Unions-Gesundheitsexperten wollten nach Ostern über das Thema beraten.

"Davon weiß bislang außer Herrn Spahn niemand", sagte dazu Straubinger.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.03.2012

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