WAZ-Mediengruppe baut ihre wichtigsten Zeitungen um

Die WAZ-Mediengruppe baut ihre vier Tageszeitungen in Nordrhein-Westfalen um und stärkt die lokale Berichterstattung, um den Auflagenrückgang zu stoppen.

Essen (dts Nachrichtenagentur) - "Mir geht es nicht darum, Kosten zu sparen. Ich will mit aller Kraft versuchen, der lokalen Tageszeitung wieder mehr Leben einzuhauchen", sagte WAZ-Geschäftsführer Manfred Braun der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochsausgabe). "Wenn das funktioniert, bedeutet es für alle Zeitungen: Wir gehen nicht unter, wir können es gemeinsam schaffen."

Der Lokalteil der Zeitungen wird um 70 bis 80 Stellen ausgebaut, die im Gegenzug in den überregionalen Ressorts wegfallen. Die Tageszeitungen "Westdeutsche Allgemeine Zeitung", "Neue Ruhr / Neue Rhein Zeitung", "Westfälische Rundschau" und "Westfalenpost" kommen zusammen auf eine verkaufte Auflage von 732.473 Exemplaren und steuern mehr als die Hälfte zum Konzernumsatz von 1,1 Milliarden Euro bei. Das Geschäft im Westen war jedoch schon besser.

"Das erste halbe Jahr war bei den Tageszeitungen davon geprägt, dass die Umsätze im Einzelhandel gefallen sind", sagte Braun. "Das Internet zerstört nicht die Tageszeitung, sondern die Zeitung ist zu vorsichtig, sich der Zeit anzupassen", sagte der WAZ-Geschäftsführer. Seit Ende Juli erscheinen die Blätter in neuer Gestaltung und Struktur.

Das Medienhaus hat dafür das Verbreitungsgebiet untersucht und neu in 91 einzelne Zellen mit eigener Lokalredaktion eingeteilt. In den Umbau investiert die "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" eine niedrige siebenstellige Summe, unter anderem in Schulungen für die Journalisten. "Wenn ich mit diesem Programm den Auflagenrückgang stoppen kann, habe ich erstmalig nicht mit Einsparwellen, sondern mit Investitionen in die Qualität und am Produkt einen Trend beeinflusst", sagte Manfred Braun.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.08.2012

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