Wagenknecht fordert "Plan C" für Zypern ohne Troika

Die stellvertretende Linken-Vorsitzende Sahra Wagenknecht fordert einen "Plan C" für Zypern ohne die Troika aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF).

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Bundesregierung missbraucht die Notkreditlinie der Europäischen Zentralbank als vorgehaltene Waffe, um Zypern zur Annahme des Troikadiktats zu zwingen. Das ist ein ungeheuerlicher Missbrauch einer angeblich unabhängigen Institution", sagte Wagenknecht mit Blick auf die Ankündigung der EZB, die Notkreditlinie an Zypern am Montag fällig zu stellen, falls bis dahin keine Einigung mit der Troika erzielt wurde, am Donnerstag in Berlin. Die Kleinsparer müssten unangetastet bleiben, so Wagenknecht.

Es sei aber ein Pyrrhussieg für die zyprische Bevölkerung, wenn am Ende die Einlagen der Reichen unangetastet blieben und für die durch die Bankenrettung explodierende Staatsverschuldung die kapitalgedeckten Renten und Gasreserven des Landes haften müssten, so die Politikerin der Linken weiter. "Zypern braucht eine kontrollierte Schrumpfung und Teil-Insolvenz des Bankensektors und den Aufbau von öffentlichen Good Banks nach dem Vorbild Islands: Um die Banken zu sanieren und die Schulden zu verringern, müssen die Aktionäre der Banken sowie die Inhaber von Bankanleihen vollständig haften", forderte die Linken-Politikerin. Einlagen von Ausländern seien bis zu 100.000, von zyprischen Sparern und Unternehmen bis zu 500.000 Euro zu garantieren.

"Zwanzig Prozent der Einlagen über 500.000 Euro und 100 Prozent der Einlagen über 1 Million Euro sind einzufrieren und wenn nötig zur Sanierung heranzuziehen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.03.2013

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