Wahltrend: Grüne auf neuem Rekordhoch

Nach ihrem Wahlerfolg in Baden-Württemberg sind die Grünen in der Wählergunst bundesweit auf einen neuen Höchstwert geschnellt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In der wöchentlichen Forsa-Umfrage für das Magazin "Stern" und den Fernsehsender RTL kletterten sie im Vergleich zur Vorwoche um 7 Prozentpunkte auf 28 Prozent. Es ist ihr bester je in dem Wahltrend gemessener Wert. Die SPD fiel um 2 Punkte auf 23 Prozent.

Zusammen erreichen beide Parteien 51 Prozent. Erstmals seit der Bundestagswahl 2009 haben Grüne und SPD damit in der Wählerstimmung eine absolute Mehrheit, wobei die Grünen als stärkere Partei den Bundeskanzler stellen könnten. Das Regierungslager aus Union und FDP hat nach dem Wahldebakel im Südwesten und der Führungskrise bei den Liberalen dramatisch an Zustimmung verloren.

Die Union sank um 3 Punkte auf 30 Prozent, die FDP verlor 2 Punkte und wäre mit nur noch 3 Prozent nicht mehr im Bundestag vertreten. Mit gemeinsam 33 Prozent liegt die schwarz-gelbe Koalition 18 Punkte hinter einem grün-roten Bündnis. Die Linke gewann 1 Punkt, bleibt mit 9 Prozent aber weiter einstellig.

Für "sonstige Parteien" wollen 7 Prozent der Wähler stimmen (-1). Forsa-Chef Manfred Güllner sagte, die Grünen würden davon profitieren, dass Union, SPD und FDP als einziges Thema nur noch über den Atomausstieg debattierten. Dies sei aber ein originäres Thema der Grünen und mache sie daher für die Bürger attraktiv.

Die Atombefürworter in Union und FDP dagegen fühlten sich im Stich gelassen. Zudem habe der Regierung geschadet, dass die Menschen die abrupte Atomabkehr als nicht glaubhaft empfänden. "Und unglaubwürdige Parteien werden nicht gewählt. Ich bin sicher, hätten Union und FDP nach Japan anders gehandelt, hätte Mappus die Wahl in Baden-Württemberg gewonnen", so Güllner. Der Forsa-Chef bleibt skeptisch, ob die FDP mit ihrem Wechsel an der Parteispitze beim Wähler punkten könne: "Westerwelle wird ja als Außenminister so negativ beurteilt. Gibt er nicht auch dieses Amt auf, wird sich wenig ändern."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.04.2011

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