Wahltrend: Schwarz-Gelb holt Rot-Grün ein

Zum ersten Mal seit Anfang Mai 2010 haben SPD und Grüne auf Bundesebene keinen Vorsprung mehr vor Union und FDP.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Im wöchentlichen Forsa-Wahltrend für das Magazin "Stern" und den Sender RTL verlieren die Grünen zum zweiten Mal in Folge einen Punkt und rutschen mit 19 Prozent unter die 20-Prozent-Marke. Die SPD verharrt bei 22 Prozent. Die Werte für Union (36 Prozent) und FDP (5 Prozent) bleiben stabil.

Die Linke gewinnt einen Punkt hinzu und ist mit 11 Prozent wieder so stark wie vor der von Parteichefin Gesine Lötzsch angezettelten Kommunismus-Debatte. Für "sonstige Parteien" wollen 7 Prozent der Wähler stimmen. Mit zusammen je 41 Prozent liegen Rot-Grün und Schwarz-Gelb jetzt gleichauf.

Noch im Herbst hatten SPD und Grüne einen Vorsprung von bis zu 15 Punkten. Forsa-Chef Manfred Güllner führt den Gleichstand der Lager vor allem darauf zurück, dass die CDU sich stabilisiert habe. Dem "Stern" sagte er, der Kanzler-Partei sei es gelungen, enttäuschte FDP-Wähler einzufangen, sie habe auch die Abwanderung bürgerlicher Wähler zu den Grünen stoppen können.

Die SPD dagegen schaffe es weiter nicht, abgewanderte Wähler zurückzugewinnen. Güllner: "Viele von ihnen würden ja gerne wieder SPD wählen. Aber sie tun es nicht, weil sie derzeit weder von der Partei noch ihren Themen überzeugt sind."

Den möglichen Sieg der SPD bei der Bürgerschaftswahl an diesem Sonntag in Hamburg bezeichnete der Güllner als "absoluten Sonderfall". In der Hansestadt habe die CDU Politik gegen die Interessen ihrer eigenen Anhänger gemacht. Davon profitiere die SPD. "Der strategische Mitte-Kurs von Olaf Scholz könnte dennoch ein Fingerzeig auch für die Bundespartei sein", so Güllner.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.02.2011

Zur Startseite