Wanka: Schavan-Rücktritt "entsetzlich und absolut ungerecht"

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka hat den Umgang mit ihrer Vorgängerin Annette Schavan (beide CDU) scharf kritisiert und ihren Rücktritt als ungerechtfertigt bezeichnet: "Es ist unendlich traurig, und ich finde es entsetzlich und absolut ungerecht", sagte Wanka in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Schavan war vor vier Monaten als Bildungsministerin zurückgetreten, nachdem die Universität Düsseldorf ihr den Doktortitel entzogen hatte. Die Universität hatte den "Tatbestand einer vorsätzlichen Täuschung durch Plagiat" festgestellt. Wanka sagte über ihr Verhältnis zu Schavan: "Wir waren und wir sind befreundet."

Als Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit ihr über die Übernahme des Ministerpostens gesprochen habe, sei ihre erste Frage an Merkel gewesen, ob es keinen Ausweg für Schavan gebe. Eigentlich, so sagte Wanka, sei die ganze Sache nicht zu verstehen. "Es ist das, was ich in der Politik schlimm finde: dass man so behandelt werden kann", sagte die Bildungsministerin der Zeitung.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.06.2013

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