Wanka wünscht sich mehr Ostdeutsche in Führungspositionen

Die neue Bildungsministerin Johanna Wanka (CDU) bedauert, dass Ostdeutsche im Osten noch immer selten Karriere machen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Mich überrascht, dass sich mehr als 20 Jahre nach der Vereinigung im Osten immer noch verhältnismäßig wenig Ostdeutsche in Führungspositionen finden", sagte Wanka der "Welt am Sonntag". Sei selbst bezeichnete es als Vorteil "beide Lebenswelten zu kennen". In der Wirtschaft, in Stiftungen, in öffentlichen Einrichtungen wie Krankenhäusern fänden sich an der Spitze noch zu wenig Ostdeutsche.

Insgesamt seien Ostdeutsche veränderungsbereiter: "Nach meiner Erfahrung ist die Angst vor Veränderung im Westen viel größer als im Osten. Da schwingt oft die Befürchtung mit, es könnte schlechter werden, wenn sich etwas ändert. Im Osten hat man Umbrüche dagegen auch als Chance erlebt, sein Leben zu verbessern."

Wanka erzählte dem Blatt, dass sie 1994 von den Grünen gefragt wurde, als Parteilose in das von der PDS tolerierte rot-grüne Kabinett von Reinhard Höppner in Sachsen-Anhalt einzutreten. "Aber das kam für mich nicht in Frage. Ich bin eine überzeugte Wertkonservative", sagte Wanka.

Mit Parteien habe sie sich lange schwer getan: "Wenn man wie ich in der DDR Distanz zum System gehalten hat, tut man sich mit Parteien schwer. Ich hatte Angst, dass man als Mitglied nicht mehr das sagen kann, was man denkt." Als Kind, berichtet Wanka, sei sie eigentlich für einen anderen Beruf als den der Mathematikerin vorgesehen gewesen.

"Als ich eingeschult wurde, hat die Lehrerin für alle Schüler eine Prognose abgegeben. Bei mir sagte sie, dass ich bestimmt mal eine gute Köchin werde. Sie hatte Recht, ich koche gern."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.03.2013

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