Wehrbeauftragter Königshaus fordert Anschubfinanzierung für Bundeswehrreform

Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus (FDP), hat kurzfristig höhere Ausgaben für die Bundeswehr verlangt und damit die Sparvorgaben von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), 8,3 Milliarden Euro bis Ende 2015, in Frage gestellt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wenn man die Bundeswehr grundlegend umbauen und gleichzeitig dadurch Geld sparen soll, kommt das der Quadratur des Kreises gleich", sagte Königshaus der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagausgabe). "Was geplant ist, braucht eine Anschubfinanzierung". Erst dann könne die Reform mittelfristig Einsparungen bringen.

So müsse dringend militärisches Gerät erneuert werden, das an vielen Stellen veraltet sei. Auch müsse die Bundeswehr als Berufsarmee "noch mehr als bisher" auf dem Arbeitsmarkt mit zivilen Arbeitgebern konkurrieren. "Ohne zusätzliche Attraktivität geht das nicht".

Oft schraubten die Soldaten an Gerät herum, das älter sei als die städtische Straßenbahn. "So kann das nichts werden". Königshaus äußerte sich skeptisch zu einer möglichen deutschen Beteiligung an einer humanitären Libyen-Mission.

Dafür wären die gleichen Fähigkeiten gefragt, die schon in Afghanistan am meisten gefordert und sehr belastet seien, nämlich unter anderem die Infanterie und die Kampfmittelbeseitiger, sagte der Wehrbeauftragte. "Man muss aufpassen, dann man die Bundeswehr nicht überspannt und überfordert".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.04.2011

Zur Startseite