Wehrbeauftragter fordert "verlässliche Perspektive" für Bundeswehrsoldaten im Ausland

Eine "verlässliche Perspektive" für die Auslands-Soldaten der Bundeswehr hat der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus, von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) gefordert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Eine verlässliche Perspektive ist für die Soldatinnen und Soldaten und ihre Familien und Angehörigen von zentraler Bedeutung", meinte Königshaus in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung". Bisher sei es "mit dieser Verlässlichkeit an vielen Stellen nicht sonderlich weit her", so Königshaus. Dabei hätten Fragen wie "Wo bin ich künftig eingesetzt?" direkte Auswirkungen auf die persönliche Lebensplanung bis hin zur Familienplanung.

"Unzumutbar ist es, wenn sich beispielsweise der Out-Termin, also das Ende eines Einsatzes, während des Einsatzes immer weiter nach hinten verschiebt. Das belastet nicht nur die Soldatinnen und Soldaten, sondern auch die Familien", kritisierte Königshaus. Der Dienstherr sei den Soldaten eine verlässliche Perspektive schuldig.

"Es freut mich, dass sich der Minister zügig ein Bild von den Bedingungen im Einsatz und der Arbeit unserer Soldatinnen und Soldaten macht", lobte Königshaus. Die Truppe schätze diese Besuche sehr. In diesem Zusammenhang rügte der Wehrbeauftragte den seiner Ansicht nach weiterhin unterschiedlichen Ausrüstungs-Standard.

"Während es in Afghanistan immer noch an Ausrüstung und geschützten Fahrzeugen fehlt, habe ich von den Männern und Frauen auf dem Balkan insgesamt kaum Klagen gehört. Die sind mit den Einsatzbedingungen größtenteils zufrieden." Der Wehrbeauftragte lobte in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Herangehensweise des neuen Verteidigungsministers nach dem Prinzip: Ansehen, Denken, Handeln.

"Genau das ist die richtige Vorgehensweise. Der Minister ist allerdings in der nicht zu beneidenden Lage, dass er einerseits nichts überstürzen darf, andererseits aber zügig handeln muss - und dabei auch noch Geld sparen soll. Das ist eine echte Gratwanderung, bei der er Unterstützung braucht", meinte Königshaus.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.03.2011

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