Wehrbeauftragter sieht Einsatzvorbereitung der Bundeswehr gefährdet

Durch die dauerhafte Unterversorgung der Bundeswehr mit Ausrüstung und Personal sieht der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels (SPD), die Vorbereitung der Soldaten auf die Einsätze gefährdet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es kann nicht sein, dass bei der Bundeswehr dauerhaft Ausbildung nicht stattfindet und die Vorbereitung auf die Einsätze leidet", sagte Bartels der "Welt". "Das wäre gefährlich." Rund 18.000 Soldaten seien demnächst in der Flüchtlingshilfe, den Auslandseinsätzen und in Verpflichtungen bei der Nato gebunden, sagte Bartels und warnte: "Je mehr Aufgaben da sind, desto wichtiger ist es, dass die Ausbildung zu 100 Prozent stimmt."

Das sei jedoch nicht der Fall. "Es gibt in Deutschland teilweise nicht ausreichend Gerät zum Üben. Das gilt vor allem für die Fähigkeiten, die zur kollektiven Verteidigung im Rahmen der Nato nötig sind", so der Wehrbeauftragte.

Die Gesamtausstattung der Bundeswehr sei nach wie vor durch ein System der Mangelverwaltung gekennzeichnet. "Es fehlt an nahezu allem. Fast alles ist nicht im erforderlichen Maß da, von kleineren Dingen wie Nachtsichtgeräten und Schutzwesten über die Hauptwaffensysteme wie Leopard oder Boxer bis hin zur Bewaffnung für den Eurofighter oder den Tiger. Die Zahl der einsatzbereiten Hubschrauber ist eine Katastrophe", sagte Bartels. Die von der Bundesregierung für Investitionen in die Hauptwaffensysteme vorgesehenen 5,6 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren nannte der Wehrbeauftragte "niedlich".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.12.2015

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