Wehrbeauftragter warnt vor Personalmangel bei der Bundeswehr

Die Arbeitszeitrichtlinie der Europäischen Union könnte laut Bundeswehrverband und Wehrbeauftragtem im neuen Jahr zu Personal-Problemen bei der Bundeswehr führen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Sollte 2016 personell und materiell nicht reagiert werden, wird die Bundeswehr nachhaltig Schaden nehmen und an Einsatzbereitschaft verlieren", sagte Chef des Bundeswehrverbandes André Wüstner der "Bild"-Zeitung (Mittwochausgabe). Im Regelfall wird ab Januar bei der Truppe maximal 41 Stunden pro Woche gearbeitet. Derzeit sind es im Schnitt 48,2 Stunden, berichtet die Zeitung.

Wüstner hält die Umsetzung der Arbeitszeitrichtlinie dennoch für richtig. Der Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels (SPD) kommentierte den Sachverhalt wie folgt: "Die Umsetzung der Arbeitszeitrichtlinie wird die Personalnot in wichtigen Bereichen der Bundeswehr noch sichtbarer machen. Besonders bei der Marine, in der Logistik und im Sanitätsdienst fehlen Soldaten."

Die Truppe stellt sich nach Informationen der Zeitung schon auf Engpässe ein: Die Elite- und Spezialeinheit KSK müsse ihr Training im Inland einschränken. Und die Marine lässt laut "Bild" im Heimathafen die Besatzungen nicht mehr auf den Schiffen schlafen, da auch das als Arbeits- oder Bereitschaftszeit gelte. Stattdessen sollen etwa Fregatten nachts abgeschlossen und die Pier von privaten Sicherheitsdiensten bewacht werden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.12.2015

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