Weißrussland: Lukaschenko laut offizieller Prognose mit 76 Prozent wiedergewählt

Der seit 1994 amtierende Präsident von Weißrussland, Alexander Lukaschenko, wird sich nach der ersten Wahlrunde zum Sieger erklären.

Minsk (dts Nachrichtenagentur) - Laut einer Nachwahlbefragung des Instituts EKOOM kommt Lukaschenko auf 76 Prozent. Der stärkste Konkurrent Wladimir Nekljajew erreicht in der Prognose 3,35 Prozent. Für den Sieg nach der ersten Wahlrunde muss ein Kandidat über 50 Prozent der Wählerstimmen erreichen.

Nachdem die Staatsmedien den Wahlerfolg am Sonntagabend verkündet hatten, kam es in Minsk zu schweren Ausschreitungen. Mindestens 10.000 Menschen versammelten sich am Abend im Zentrum der Hauptstadt um gegen das Ergebnis zu protestieren. Als mehrere Demonstranten versuchten, das Gebäude der Wahlkommission zu stürmen, griff die Polizei hart durch.

Mehrere Menschen sollen verletzt worden sein. Aufgrund zahlreicher demokratischer Defizite und einem autoritären Regierungsstil wird Weißrussland oft als "letzte Diktatur Europas" bezeichnet. Die Opposition wirft Lukaschenko massive Wahlfälschungen vor.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.12.2010

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