Weiblicher Telekom-Vorstand kritisiert Frauenquote

Die von Union und SPD beschlossene Frauenquote für Aufsichtsräte und andere Leitungsebenen börsennotierter Unternehmen stößt bei manchen weiblichen Führungskräften, darunter Telekom-Vorstandsmitglied Marion Schick, auf Kritik.

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - "Ich halte flexible Modelle, die die Unternehmen für ihre Leitungsebenen verbindlich festlegen, für den besseren Weg", sagte sie der "Frankfurter Rundschau". Zugleich betonte die 55-Jährige, die den Personalbereich im größten deutschen Telekommunikationskonzern mit weltweit 232.000 Beschäftigten leitet, dass in vielen Unternehmen Frauen auf Führungspositionen noch immer kaum zu finden seien. "Das ist natürlich ein Unding", kritisierte Schick.

Letztlich aber schadeten sich diese Unternehmen selbst: "Sie berauben sich der Fähigkeiten und Talente, über die hunderttausende bestens ausgebildeter Frauen verfügen." Insofern sei die Beteiligung von Frauen an der Führung zwar auch eine moralische, vor allem aber eine betriebswirtschaftliche Frage. Daher habe sich die Telekom bereits 2010 freiwillig verpflichtet, bis Ende 2015 mindestens 30 Prozent der Aufsichtsratssitze und Chefposten mit Frauen zu besetzen.

Diesen Zielen komme das Unternehmen schon heute nahe: Im Aufsichtsrat sei das 30-Prozent-Ziel bereits übererfüllt, zwei der sieben Vorstandsmitglieder sowie 24 Prozent aller Führungskräfte seien weiblich.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.11.2013

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