Weidmann gegen weitere Lockerung der Geldpolitik

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat sich gegen eine schnelle weitere Lockerung der Geldpolitik ausgesprochen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Der Rat der EZB hat doch gerade erst die Geldpolitik weiter gelockert, da halte ich es nicht für sinnvoll, gleich schon die nächste Runde einzuläuten", sagte Weidmann der Wochenzeitung "Die Zeit". Die EZB könne zwar noch mehr tun, doch sei dies nicht angebracht. "Technisch sind wir sicher nicht am Ende unserer Möglichkeiten. Die Frage aber ist: Was ist sinnvoll? Die Debatte über weitere Maßnahmen lenkt doch von den eigentlichen Krisenursachen ab", so Weidmann. Zugleich äußerte der Bundesbank-Präsident Verständnis für die letzte Zinssenkung der EZB. "In der Tat haben wir es mit sehr moderaten Inflationsaussichten zu tun, und daher ist eine expansive Geldpolitik gerechtfertigt", sagte er. Es sei vor allem um den Zeitpunkt gegangen und nicht um die Entscheidung als solche.

Weidmann hatte der Zinssenkung nicht zugestimmt. Berichte, wonach der Rat der Notenbank gespalten sei, wies er zurück: "Es ist gut, wenn wir im Rat um die richtige Entscheidung ringen, denn das führt am Ende zu besseren Ergebnissen." Kontroverse Debatten gebe es auch bei der US-Notenbank oder der Bank of England.

"Doch darüber wird viel unaufgeregter berichtet", so Weidmann.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.11.2013

Zur Startseite