Weil: Atommüll-Lagerung darf nicht Steuerzahlern aufgebürdet werden

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat davor gewarnt, dass sich die Energiekonzerne aus der Finanzierung der Atommüll-Lagerung zurückziehen: "Die Atommüll-Lagerung ist ein hohes Milliardenrisiko, das nicht den Steuerzahlern aufgebürdet werden darf", sagte Weil "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe).

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich befürchte, dass sich die Energiekonzerne gerade finanziell zurückziehen wollen. Das dürfen wir nicht zulassen", warnte der SPD-Politiker. "Die Finanzierung des Rückbaus und der Endlagerung muss von den großen Energiekonzernen geleistet werden, die über Jahrzehnte blendend an der Atomkraft verdient haben", sagte der niedersächsische Regierungschef.

Er plädierte jedoch auch für eine stärkere Rolle des Staates beim Rückbau der Atomkraftwerke und der Atommüll-Lagerung. "Ich bin dafür, die Durchführung des Kraftwerksrückbaus und die Lagerung des Atommülls öffentlich-rechtlich eng kontrollieren und begleiten zu lassen", sagte Weil. Die Bundesregierung erwägt, eine öffentlich-rechtliche Atom-Stiftung einzurichten, in die die Milliarden-Rückstellungen der Konzerne für die Atommüll-Lagerung übertragen werden sollen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.07.2015

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