Weisband macht keinen Unterschied zwischen männlicher und weiblicher Erotik

Die prominente Piratenpolitikerin und Buchautorin Marina Weisband macht keinen Unterschied zwischen männlicher und weiblicher Erotik.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Weisband sagte der "Bild am Sonntag": "Erotik hängt immer von der Person ab, nicht vom Geschlecht. Das gilt auch für den Tango. Ich habe schon mit miesen Männern und Frauen sowie mit sehr guten Männern und Frauen getanzt."

Der Tango sei "die letzte Bastion der offenen Beziehung". Weisband macht deutlich, dass sie ungeachtet ihrer Verlobung und der geplanten Hochzeit mit ihrem Parteifreund Marcus Rosenfeld in Beziehungs-, Ehe- und Familienfragen alles andere als konservativ sei: "Nur weil ich verlobt bin, bin ich noch lange nicht der Ansicht, dass jeder heiraten muss. Oder dass nur verschiedene Geschlechter heiraten dürfen. Oder dass es in einer Beziehung nur zwei Partner geben darf." Familie definiert sie so: "Eine Familie ist jede Gemeinschaft, die sich um Kinder kümmert oder Alte pflegt, und sollte deshalb auch vom Staat unterstützt und gefördert werden. Es geht den Staat überhaupt nichts an, mit wem ich schlafe. Der Staat hat in meinem Schlafzimmer nichts verloren." Halt findet Weisband, die aus einer jüdischen Familie stammt, im Glauben: "Ich bin nicht religiös, aber gläubig. Bei der Religion geht es um die Befolgung von Riten und Dogmen. Gläubigkeit aber ist Vertrauen auf eine höhere Macht. Das hilft mir." Gott sei für sie ein Gefühl, das sie nicht beschreiben könne: "Gott ist tiefes Vertrauen in das Leben, tiefe Liebe des Lebens." Dankbarkeit empfindet die in der heutigen Ukraine geborene Weisband gegenüber ihrer neuen Heimat Deutschland, wo sie seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion lebt: "Ich hatte sehr viel Glück, Deutschland hat mich mit offenen Armen empfangen. Ich war auf meiner Schule die einzige Ausländerin und habe dort sehr gut Deutsch lernen können. Wir waren sofort in einem Sozialhilfenetz, da meine Mutter zunächst nicht arbeiten konnte. Dadurch haben wir uns in Deutschland sehr willkommen gefühlt." Eine Rückkehr in die alte Heimat käme für Weisband nur in einem Fall in Frage: "Wenn ich noch einmal in die Ukraine zurückgehen sollte, dann nur, um dort Revolution zu machen. Ich habe beim Aufbau der Piraten in der Ukraine mitgeholfen und dabei auch an Demonstrationen teilgenommen. Da merkt man, welchen Unterschied es macht, wenn es keinen Rechtsstaat gibt, wenn man ohne viel Geld in der Tasche komplett schutzlos ist."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.03.2013

Zur Startseite