Weise-Kommission fordert radikalen Umbau der Bundeswehr

Die Strukturkommission der Bundeswehr hat dem Verteidigungsministerium und der Bundeswehr ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel" unter Berufung auf entsprechende Dokumente. Die sechsköpfige Expertengruppe, geleitet von Frank-Jürgen Weise, Chef der Bundesagentur für Arbeit, komme so in ihrem Abschlussbericht zu dem Schluss, das Ministerium sei eine zersplitterte und "systematisch überstrapazierte Gesamtorganisation". Die "allgemeine Verantwortungsdiffusion" mache eine "stringente Steuerung unmöglich".

Das Ministerium sei daher "von Grund auf neu zu konzipieren." Die Anzahl der Dienstposten wollen die Experten von 3.000 auf unter 1.500 halbieren. Weiterhin empfiehlt die Kommission, die Führung unterhalb des Ministers auf einen Staatssekretär und den Generalinspekteur zu konzentrieren.

Die Effizienz der Bundeswehr müsse derweil gesteigert werden. "Es muss möglich sein, die Zahl der 7.000 Soldatinnen und Soldaten, die sich derzeit im Einsatz befinden, durchhaltefähig wenigstens zu verdoppeln. Zugleich ist der Streitkräfteumfang auf circa 180.000 Soldatinnen und Soldaten zu reduzieren."

Die Wehrpflicht wird nach dem Willen der Kommission ausgesetzt und durch einen freiwilligen, bis zu 23-monatigen Dienst ersetzt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.10.2010

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