Weltbild-Pleite: Bund Katholischer Unternehmer fordert Sozialplan

Die Vorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer sieht die Bistümer nach der Pleite des Medienriesen Weltbild in der Pflicht, den Arbeitnehmern zu helfen: "Ich gehe davon aus, dass es nun so etwas wie einen Sozialplan gibt, der die betroffenen Mitarbeiter unterstützt", sagte Marie-Luise Dött gegenüber der Wochenzeitung "Die Zeit".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Jeder Eigentümer hat diese Verantwortung. Aber die Kirche muss sich daran messen lassen, was sie in ihrer Soziallehre formuliert. Sie muss Vorbild sein."

Vergangene Woche war die Verlagsgruppe Weltbild, die direkt oder indirekt den 27 katholischen Bistümern gehört, Pleite gegangen. Am Hauptsitz Augsburg allein sind 2.200 Arbeitsplätze bedroht. An der unternehmerischen Kompetenz der katholischen Kirche zweifelte Dött.

"Unternehmer sind in der Kirche oft nicht willkommen", sagte die Vorsitzende des BKU. Sie habe erlebt, dass engagierte katholische Unternehmer ihren Sachverstand angeboten hätten, aber auf wenig Interesse stießen. "Die Kirche muss auf der Seite der Bedürftigen stehen. Aber der Sinn für das Ökonomische -, dass zuerst verdient werden muss, was man ausgibt - ist auch nötig. Dieser fehlt oft", kritisierte Dött in der "Zeit". Von den Bistümern fordert Dött nach dem Finanzskandal von Limburg deutlich mehr Transparenz. "Kirchliche Institutionen sollten hinsichtlich ihrer Finanzen genauso professionell agieren wie private Unternehmen", sagte Dött, die für die CDU im Bundestag sitzt.

"Die Kirche braucht keine Schattenhaushalte." Stattdessen seien seriöse Jahresabschlüsse, eine Budgetplanung sowie eine Veröffentlichung der Bilanzen nötig. Es seien zudem unabhängige Aufsichtsgremien erforderlich, "deren Mitglieder nicht durch den Bischof allein berufen werden. Nur dann ist eine unabhängige Kontrolle möglich."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.01.2014

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