Westerwelle: Argumente von Kerry in Syrien-Frage "wiegen schwer"

Die Argumente von US-Außenminister John Kerry in der Syrien-Frage wiegen laut Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) schwer.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die vom amerikanischen Außenminister John Kerry vorgebrachten Argumente wiegen schwer. Sie weisen klar in Richtung des Assad-Regimes", sagte Westerwelle am Freitagabend der "Welt am Sonntag". "Sie sind plausibel. Jeder sollte sie ernst nehmen." Umso mehr setze sich die Bundesregierung dafür ein, "dass die Untersuchungen der Vereinten Nationen so schnell wie irgend möglich abgeschlossen werden", so Westerwelle weiter, der nach Informationen der Zeitung unmittelbar nach der Rede des US-Außenministers mit Kerry telefoniert hatte. "Wir werden weiter intensiv mit unseren Verbündeten und Partnern beraten und uns für eine geschlossene Haltung der Weltgemeinschaft einsetzen."

Kerry hatte zuvor die Truppen Assads für den Chemiewaffeneinsatz nahe Damaskus verantwortlich gemacht. Er könne der Öffentlichkeit nicht sämtliche Details präsentieren, doch die US-Regierung wisse, "dass das syrische Regime chemische Waffen benutzt hat", sagte Kerry am Freitag bei der Vorstellung eines Geheimdienstberichts zu Syrien in Washington. 1.429 Menschen seien bei dem Giftgasangriff ums Leben gekommen, darunter mindestens 426 Kinder, so Kerry.

Die US-Regierung wisse zudem, dass Assad, den Kerry als "Verbrecher" und "Mörder" bezeichnete, im Jahr 2013 bereits mehrfach chemische Waffen in kleineren Dosen eingesetzt habe. In dem am Freitag veröffentlichten Bericht über den Chemiewaffeneinsatz nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus heißt es unter anderem, die Regierung der Vereinigten Staaten sei der festen Überzeugung, dass das syrische Regime für diesen verantwortlich ist. Das Szenario, wonach die syrische Opposition für den Chemiewaffeneinsatz vom 21. August verantwortlich ist, sei "sehr unwahrscheinlich", heißt es in dem Bericht weiter.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.08.2013

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