Westerwelle warnt vor Debatte über einen Militärschlag

Im Atomstreit mit dem Iran hat Außenminister Guido Westerwelle (FDP) vor der Debatte über einen Militärschlag gewarnt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die internationale Gemeinschaft habe beispiellose Sanktionen beschlossen, um eine nukleare Bewaffnung des Landes zu verhindern, sagte Westerwelle der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe). Diese Sanktionen würden bereits wirken. "Sie wirken umso besser, je mehr Länder sich daran beteiligen", sagte Westerwelle.

"In dem Moment, in dem wir über militärische Optionen reden, wird es umso schwerer sein, Partner für diese Politik zu finden." Westerwelle gab der Hoffnung Ausdruck, dass der Iran nach den Parlamentswahlen endlich wieder zu substanziellen Gesprächen über alle offenen Fragen zu seinem Atomprogramm bereit sei. "Iran hat den Schlüssel zur Beendung der Sanktionspolitik in der Hand, indem er auf eine nukleare Bewaffnung nachprüfbar verzichtet", sagte der Minister.

"Ich hoffe, dass der Iran diesen Schlüssel nach der Wahl auch nutzen wird." Nuklearwaffen in den Händen Irans würden die Sicherheitsarchitektur nicht nur in der Region, sondern in der ganzen Welt erheblich gefährden. Im Iran wird an diesem Freitag ein neues Parlament gewählt.

Landesweit sind 48,3 Millionen Bürger zur Stimmabgabe aufgerufen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.03.2012

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