Westerwelle weist Forderung nach Afghanistan-Abzug zurück

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat Forderungen der Opposition zurückgewiesen, nach der Tötung Osama Bin Ladens solle die Bundeswehr nun aus Afghanistan abziehen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Diese Rufe sind außenpolitisch leichtsinnig und widersprechen unseren eigenen Sicherheitsinteressen", sagte Westerwelle der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochausgabe). "Wir sind ja nicht nach Afghanistan gegangen, um einen Terrorführer zu fassen. Sondern um zu verhindern, dass Kabul wieder wie früher unter den Taliban zur weltweiten Hauptstadt der Terroristen wird", sagte Westerwelle.

Nach wie vor würden in den Terrorcamps im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet Terroristen ausgebildet, von denen "eine unmittelbare Gefahr auch für unsere Bürger in Europa und Deutschland ausgeht", sagte Westerwelle. Der Minister verwies auf die Mitglieder der Sauerlandgruppe sowie die jüngst vom Bundeskriminalamt festgenommene Düsseldorfer Terrorzelle, die in diesen Terrorcamps geschult worden seien. "Wir setzen unsere Afghanistan-Politik fort, denn so haben wir uns in den letzten 16 Monaten eine Abzugsperspektive erarbeitet", sagte Westerwelle.

Die Tötung Bin Ladens bedeute nicht, dass der Terrorismus besiegt sei, sagte Westerwelle: "Wir müssen uns auf Gegenreaktionen einstellen. Wachsamkeit im Inland, Vorsicht und Aufmerksamkeit im Ausland sind nötig."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.05.2011

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