Westerwelle zu Kurzbesuch in libyscher Rebellenhochburg Bengasi eingetroffen

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) ist am Montag überraschend zu einem Besuch in der libyschen Rebellenhochburg Bengasi eingetroffen.

Bengasi (dts Nachrichtenagentur) - Der Besuch war zuvor aus aus Sicherheitsgründen geheim gehalten worden. Begleitet wurde Westerwelle von Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP). Die beiden Politiker wollen in der Stadt im Osten Libyens mit Vertretern des Nationalen Übergangsrats zusammenkommen, hieß es.

Zudem soll ein deutsches Verbindungsbüro eröffnet werden. Es handelt sich um den ersten Besuch deutscher Regierungsmitglieder in dem von Rebellen kontrollierten Gebiet und soll nach Ansicht von Beobachtern vor allem Symbolcharakter haben. Westerwelle ist jedoch auch nach einem möglichen Sturz des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi nicht bereit, deutsche Soldaten oder Sicherheitskräfte in das nordafrikanische Land zu entsenden.

Das sagte der Außenminister gegenüber der "Bild"-Zeitung (Dienstagausgabe). "Es bleibt dabei: Deutschland beteiligt sich nicht an einem Kampfeinsatz in Libyen. Nach dem Ende von Oberst Gaddafi wird unsere Hilfe beim politischen Neubeginn und wirtschaftlichen und sozialen Wiederaufbau gefragt sein. Dazu ist Deutschland bereit", so der FDP-Politiker. Westerwelle widerspricht damit Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU), der sich kürzlich dafür ausgesprochen hatte, einen Einsatz zu Absicherung des Wiederaufbaus nach Gaddafis Sturz zu prüfen. Westerwelle und Niebel werden noch am Montag nach Israel und in die palästinensischen Gebiete weiterreisen.

Dort sind Gespräche mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und Außenminister Avigdor Lieberman geplant. In Ramallah treffen die FDP-Politiker den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas und Ministerpräsident Salam Fajad.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.06.2011

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