Wiesheu stellt sich in Atompolitik gegen CSU-Chef Seehofer

Otto Wiesheu, der Präsident des Wirtschaftsbeirats der Union, hat den Kurs von CSU-Chef Horst Seehofer in der Energiepolitik kritisiert und die CSU gemahnt, sich unüberlegt aus der Kernenergie zu verabschieden.

München (dts Nachrichtenagentur) - "Die CSU hat sich immer für Lösungen eingesetzt, die langfristig tragfähig sind, auch wenn sie aktuell nicht den Beifall der Leute finden", sagte Wiesheu der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagausgabe). "Wir müssen stets genau überlegen, was ist richtig und was falsch. Das ist der Gradmesser für die Politik. Und nicht die Frage: Was kommt gerade an?". Die Grünen dürften nicht der Maßstab von CSU-Politik sein. "Wenn die CSU verlässliche Politik macht, muss sie keine Angst haben", sagte der frühere bayerische Wirtschaftsminister und Bahn-Vorstand.

Wiesheu wandte sich insbesondere gegen den von Seehofer genannten Ausstiegstermin 2020. Man könne nicht ein Datum festsetzen, ohne den Weg dorthin zu kennen. "Ein Weg, der nur mit Hoffnungswerten beschrieben wird, ist kein verlässlicher Weg. Das geht nicht auf`, sagte Wiesheu. Auch das von Umweltminister Markus Söder vorgelegte Energiekonzept, das den Ausbau von Speicherkraftwerken sowie vermehrt Strom aus Gas, Sonne und Wind vorsieht, betrachtet Wiesheu skeptisch. Es werde Widerstand in der Bevölkerung dagegen geben, außerdem werde Strom dann teurer.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.05.2011

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