Wikileaks-Gründer fühlt sich von internationalen Geheimdiensten verfolgt

Julian Assange, der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, fühlt sich von internationalen Geheimdiensten verfolgt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagsausgabe) sagte Assange, Wikileaks werde sowohl von der CIA als auch von chinesischen Regierungsrechnern aus angegriffen. Die USA hält er für "die größte Spionagebehörde der Welt. Das Ausmaß der Überwachungen ist unglaublich."

Seinem ehemaligen engsten Mitarbeiter Daniel Domscheit-Berg wirft Assange vor, mit der CIA kooperiert zu haben: "Ich glaube, Domscheit-Berg ist ein Informant der Polizei." Zudem untermauerte er seinen Vorwürfe gegen die britische Zeitung "The Guardian": Sie habe Passwörter weitergegeben, durch die Wikileaks-Informanten entschlüsselt werden konnten. Damit wollte der "Guardian" nach Assanges Ansicht auf ein verlagseigenes Buch aufmerksam machen.

Assange beteuerte, Wikileaks arbeite nach den "transparentesten Kriterien, die es bei irgendeiner Medienorganisation gibt". Das Material, das die Plattform veröffentliche, müsse von diplomatischer, politischer oder historischer Bedeutung sein, und die Quelle müsse bedroht werden, "sei es, dass sie um ihr Leben oder um ihre Freiheit fürchtet oder ihren Job verlieren könnte". Assange steht derzeit in England unter Hausarrest, bis ein Gericht über seine Auslieferung nach Schweden entscheidet.

Dort wird ihm Vergewaltigung vorgeworfen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.09.2011

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